Homeoffice-Hacks

Zuhause gesund arbeiten

Die Corona-Pandemie hat zu einer echten Trendwende im Arbeitsalltag und dem Wie unserer Arbeitszeitgestaltung geführt: Während im Jahr 2019 mit 195 Millionen Geschäftsreisenden ein neuer Höchststand erreicht wurde, prägen seit Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 die Arbeit im Homeoffice und Videokonferenzen den Berufsalltag. Laut einer Studie des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit werde in Folge der Corona-Pandemie die Zahl der Geschäftsreisen in Zukunft um etwa
30 % zurückgehen, wodurch rund drei Millio
nen Tonnen Treibhausgasemissionen jährlich eingespart werden könnten.

Geschäftsreisen 2019
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HomeOffice
in der Realität

Mit der Corona-Arbeitsschutzverordnung wurde Ende Januar 2021 eine Homeoffice-Pflicht in einer „Light“-Variante für Unternehmer:innen eingeführt. Dass diese nur eine begrenzte Wirkung hat, zeigt eine aktuelle Studie des ifo-Instituts: Hiernach befanden sich im Februar 2021 weniger als ein Drittel der Beschäftigten im Homeoffice – also kaum eine Veränderung gegenüber den 27 % im Januar 2020 (laut Hans Böckler Stiftung), und das trotz eines doppelt so hohen Potenzials von 56 % am Gesamtanteil aller Beschäftigten in Deutschland.

Homeoffice-Potenzial aller bundesweit Beschäftigten
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Tatsächliche Beanspruchung von Homeoffice
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Geschätzte
Produktivität

Laut einer im März 2021 veröffentlichten Studie des Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik (FIT) gemeinsam mit dem TÜV Rheinland und der deutschen ict + medienakademie zum Thema digitale Resilienz, durchgeführt im Großraum Köln mit befragten Expert:innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Forschung, hat sich deren Haltung zum mobilen Arbeiten dank der Erfahrungen durch die Corona-Pandemie geändert. So schätzten vor der Krise 16 % der Gründer:innen und Führungskräfte die Produktivität im Homeoffice als (signifikant) schlechter ein als beim zentralen Vor-Ort-Arbeiten und nur 11 % als höher. Die Zahlen haben sich einmal gedreht, so dass das Verhältnis inzwischen bei 13 % (signifikant schlechter) zu 23 % (höher) liegt. Das ist ein Plus von zwölf Prozentpunkten unter den Befragten, die das Arbeiten von Zuhause aus oder unterwegs für produktiver halten.

Homeoffice lässt Produktivität signifikant sinken!

Einschätzung von Gründer:innen und Führungskräften

Vor 1. Lockdown
16%
Nach 1. Lockdown
13%

Homeoffice lässt Produktivität signifikant steigen!

Einschätzung von Gründer:innen und Führungskräften

Vor 1. Lockdown
11%
Nach 1. Lockdown
23%

10 Tipps und Tricks

Doch wie bleiben wir (mental) gesund bei ausbleibenden realen Kontakten? Wie gehen wir mit den Freiheiten des Homeoffices um? Wie können wir persönlich vorsorgen? Nachfolgend findet ihr unsere Checkliste für ein gesundes Arbeiten von Zuhause aus.

01 Struktur

Schaffe dir eine klare Tagesstruktur und erstelle Prioritätslisten; Tools, wie Toogl oder Todoist gibt es für fast jedes Betriebssystem, sogar kostenlos.

02 Grenzen

Eine Aufgabe lässt sich heute als Mammutaufgabe innerhalb von zwölf Stunden fertigstellen oder lösen? Denke daran – auch im Homeoffice gelten die Arbeitszeiten analog Deines Arbeitsvertrages. Dein:e Arbeitgeber:in wird dir den Einsatz eventuell danken, doch frage dich bitte immer: Ist es den Einsatz wert?

03 Umgebung

Theoretisch kann jeder Raum zum Homeoffice werden, doch zeigt uns schon die Bezeichnung mancher Räume an, wo nicht gearbeitet werden sollte. Im Schlafzimmer schlafen und ruhen wir, am Küchentisch essen wir und auf dem Sofa haben wir unsere abendlichen Dates mit Regé-Jean Page und Co. Richte dir also eine Arbeitsecke ein – wenn möglich in einem separaten Raum.

04 Feierabend

Nicht im Stand-by bleiben! Deine Arbeitszeit endet um 17 Uhr? Warum beantwortest du dann zehn nach acht noch berufliche E-Mails und Chatnachrichten?

05 Freizeit

Freizeitaktivitäten planen und regelmäßig aktiv werden! Der menschliche Organismus wurde über Jahrmillionen geprägt durch körperliche Aktivitäten. Treibe Sport, gehe joggen, putze deine Fenster oder gehe wandern.

06 Pausen

Mit dem Lieblingskolleg:innen mal schnell ins Café an der Ecke gehen ist derzeit kaum möglich – probiere es doch einfach mal mit achtsamen Kurzpausen, gern auch beim Kaffeezubereiten: langsam, ohne Kapseln, mit Kaffeemühle und Handfilter. Unsere Empfehlung: drei Pausen täglich. Vormittags 15 Minuten, mittags mindestens 30 Minuten und am Nachmittag noch einmal 15 Minuten.

07 Soziale Kontakte

Pflege deine sozialen Kontakte! Schreibe ein paar Kurznachrichten und DM an alte Bekannte, reagiere auf die Stories deiner Freunde, bilde eine Familiengruppe inkl. Oma und Opa auf WhatsApp, ruf deine Besties an und treffe weiterhin die wichtigsten Freund:innen und Verwandte.

08 Hygiene

Hygiene – und wir meinen hiermit ausdrücklich nicht die Psychohygiene! Die morgendliche Dusche sollte auch in Corona-Zeiten nicht verschmäht werden.

09 Ernährung

Eine gesunde und leichte Ernährung bei abnehmender Bewegung tut so mancher Bikinifigur sicherlich gut. Aber Achtung! Unregelmäßige und ausfallende Mahlzeiten, fehlende Mittagspausen mit Kolleg:innen und viel Zeit alleine – das sind alles Faktoren, welche Essstörungen in Zeiten der Lockdowns begünstigen können. Wenn du dazu neigst, sprich bitte unbedingt mit Ärzt:in oder Therapeut:in!

10 Schlaf

Schlaf. Wusstest du, dass ein großer Teil der deutschen bereits Hilfsmittel zum Einschlafen nutzt? Von digitalen Lösungen, Meditation, Hörbüchern bis hin zu Sport – sei kreativ und schlafe täglich mindestens sieben Stunden für einen wachen Start in den Tag.

Foto ––––  © pexels.com / cottonbro

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