Upcycling und Deko

Tipps und Tricks für Do-it-yourself-Projekte

Upcycling ist kein neues Thema, aber immer aktuell – gerade wo alles teurer wird. Der Begriff Upcycling wurde laut Wikipedia das erste Mal 1994 in einem Artikel einer britischen Zeitschrift von einem Ingenieur erwähnt.

Die Verbraucherzentrale beschreibt es in einem Beitrag vom November 2022 wie folgt: „Beim Upcycling verschaffen Sie einem ausgedienten Gegenstand einen neuen Lebenszyklus. […] Upcycling trägt zum Ressourcenschutz bei und dadurch auch zum Natur- und Klimaschutz.“

Projekt: Der Schubladenschrank

Für mich hat das Wiederaufbereiten gebrauchter und auch alter Gegenstände immer schon etwas Faszinierendes. Natürlich sind vererbte Möbel und Deko aus der eigenen Familie noch schöner als sie von Fremden zu übernehmen. Ich habe beides. Mein Wohnzimmer besteht zu etwa 70 % aus gebrauchten Möbeln. Ich suche immer recht lange nach passenden Möbeln und eins meiner letzten Projekte musste tatsächlich fast zehn Jahre reifen.
Ich wollte schon immer einen alten Schubladenschrank. Aber Zeit, Geld und Angebot verzögerten die Umsetzung. Und vor zwei Jahren habe ich es dann endlich geschafft. Mein Schubladenschrank! Naja, noch ist es nicht so richtig meiner – es fehlt meine persönliche Note. Alle meine Upcycling-Projekte werden in irgendeiner Form von mir bearbeitet, damit sie zu mir passen. Das ist mir wichtig. Sie sollen ein Stück ihrer Geschichte behalten und auch ich möchte mich verewigen. Es wird geschliffen, gepinselt und geschraubt. Das Gestell lackiere ich mit Hammerschlagfarbe. Die alte Farbnase der vorherigen Lackierung darf bleiben – das hat Charakter, finde ich. Die Schubladen werden geschliffen, gereinigt und gewachst. Die Griffe habe ich extern entlacken lassen, 36 Stück abzuschleifen war mir dann doch zu viel Arbeit. Nun glänzen sie in neuem Schwarz. Und irgendwann ist auch der Rest fertig. Dann ist es wirklich mein Schubladenschrank! Ich liebe ihn! Und ich liebe Schubladen! Ich werde alles nach Kategorien einsortieren und jede Schublade beschriften.

Dafür habe ich mir auch extra Etikettenrahmen bestellt. Jetzt steht er schon eine Weile in meinem Wohnzimmer und ich bin immer noch zufrieden – wieder einen Wunsch erfüllt.
Mit Deko ist es da etwas einfacher. Dafür braucht man nicht so viel Platz wie für Möbel. Je nach Jahreszeit oder Anlass kann man ganz schöne Dinge kreieren. Und jedes Mal kommt mein Schubladenschrank zum Einsatz: Es gibt ein Fach für Dekoelemente und zwei für Kleinteile, die verarbeitet werden möchten. Damit stelle ich dann bspw. meine Weihnachtsdeko zusammen. Dieses Jahr habe ich nach einer Online-Anleitung Papieranhänger gebastelt. Mit einem Rahmen aus Ästen, einem kleinen Baum, einer XXL-Schneeflocke aus dem 3D-Drucker und einer Weihnachtskugel meine winterliche Fensterdeko fertig.
Wer Schwierigkeiten mit der Ideenfindung hat, kann sich wunderbar online inspirieren lassen. Auf Social Media, Verkaufsportalen, aber auch auf den Herstellendenseiten von Bastelmaterialien gibt es schöne Anleitungen zu finden.

Hier ein paar Tipps: etsy.com, rayher.com, vbs-hobby.com, instagram.com, Bücher wie Trick 17 von Topp usw.

Inspiration zu DIY-Projekten

Um passende Do-it-yourself-Projekte zum Upcyceln zu finden, bin ich meist ganz klassisch auf Flohmärkten unterwegs. Aber auch eBay-Kleinanzeigen bietet mittlerweile ein breites Repertoire. Sucht man gezielt Möbel auf Märkten, sollte man sich vorher zu Hause die Maße notieren, damit man einschätzen kann, ob die Fundstücke in die eigene Wohnung passen. Entweder man macht sich vor dem Kauf ein paar Gedanken, was man braucht oder möchte, oder man lässt sich spontan inspirieren. Ich habe bspw. noch eine kleine Vitrine im Keller stehen – ein richtiges Schnäppchen. Irgendwann wird ihre Zeit kommen, das weiß ich. Solange darf die Idee reifen.
Je nach Projektgröße sollte man einiges an Zeit und Platz einplanen. Größere Dinge kann ich persönlich nur im Sommer realisieren, wenn ich zum Werken nach draußen ausweichen kann. Mit Farbe in der Wohnung zu hantieren, ist für mich nicht optimal. Die Dämpfe sind unangenehm und können unter Umständen gesundheitsschädlich sein. Und ich kleckere immer. Egal wie sehr ich den Boden abdecke, später finde ich immer irgendwo einen Klecks. Grundsätzlich habe ich leider auch kaum noch Platz in der Wohnung. Meine Projekte werden also kleiner. Aber zu tun ist ja immer was. Und Spaß macht es auch. Also wagt euch an euer erstes Upcycling-Projekt – egal ob Möbel, Deko oder Erbstücke. Es muss nicht perfekt werden. Traut euch! Es lohnt sich!

Foto –––– © Pixabay.com / Antonio
Foto –––– © C.B.
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