Erfahrungsbericht von T.E.

Das grosse Unbekannte

// „Hallo, schön euch zu sehen, kommt rein“, begrüßt uns Benedict, Mitgründer von Baetter Baking. „Ich hoffe, ihr habt gut hergefunden.“ Haben wir. Und über diesen ereignisreichen Tag möchte ich im folgenden Beitrag berichten.

Der überfüllte 9-Euro-Ticket-Verkehr lässt das Akzente-Team kalt. In aufgeregter Vorfreude warteten wir auf die Bahnen, beanspruchten eine Reihe von Sitzen für uns und tauschten uns aus. Letzte Vorbereitungen wurden in der Bahn getroffen, spontan geänderte Pläne noch einmal durchgegangen, Interviewfragen auf einem Papier erarbeitet wie vor einer Klausur. Fertig waren wir eigentlich schon lange, und doch wollte jede:r ganz sicher sein, die perfekte Leistung gegenüber dem großen unbekannten Start-up Baetter Baking bringen zu können. Und jetzt sind wir endlich da und das große Unbekannte ist ein warmherziger, junger Mann, der uns in ein gemütliches, zweistöckiges Büro führt, das eigentlich eher wie ein Zuhause wirkt. Helles Licht fällt vom kleinen Balkon in eine gemütliche Küche mit einem langen Tisch im Zentrum. Benedict führt uns herum und stellt uns vor. Eine Mitarbeiterin sei gerade mit dem Hund draußen, erklärt er. Seine Freundin und Geschäftspartnerin Lara stößt dazu und winkt freundlich, während wir nach oben geführt werden.

Unsere Gruppe wirkt fast ein wenig zu groß für das kleine Büro, aber wir passen doch alle hinein. Oben stehen ein paar Tische aneinandergereiht, eine weitere Mitarbeiterin grüßt uns herzlich von ihrem Platz am Computer. Eine kleine Treppe führt hinauf zu einer Maisonette voller mit verschiedenen Utensilien gefüllter Regale: „Das Lager“, erklärt uns Benedict.

Der erste Eindruck nimmt uns sofort die Nervosität und die Stimmung im Raum wird leichter. Das große Unbekannte ist eine gemütliche, kleine Firma mit dynamischen, offenen Menschen, die sich sichtlich freuen, uns zu sehen.

Das Redaktionsteam setzt sich also mit den beiden Gründer:innen rund um den Küchentisch, wird mit Getränken versorgt und strengt sich spürbar an, nicht allzu hungrig den (veganen und zuckerreduzierten) Kuchen anzustarren, der vor unserer Nase auf uns wartet – mit mäßigem Erfolg.

Die Vorstellungsrunde ist ausgelassen. Benedict und Lara stehen Frage und Antwort für die Abwesenheit des Bürohundes und das Akzente-Team kriegt freie Hand für den Tag. Alle stellen kurz ihre Rollen vor und trinken gemütlich Kaffee, dann geht es auch schon los.

Erst die Arbeit ...

Das Foto-Team ist sofort fleißig bei der Sache. Alles darf verrückt und verschoben, jede Backmischung perfekt für die Fotos arrangiert werden. Aus allen Ecken der Räume hört man es klicken oder tuscheln, als das Team sich berät. 

Während das Podcast-Team aufbaut, macht sich die Redaktion bereit, das Interview zu dokumentieren. Ein hoch professionell wirkendes Mikrofon wird ausgepackt und an dem dazugehörigen Ständer montiert, das Aufnahmeprogramm am Laptop geöffnet. Für uns Podcast-Laien ist das Ganze fast genauso spannend wie für die Baetter-Baking-Crew Lara und Benedict, die sich jetzt seelisch auf ihr Interview vorbereiten können.

Da das Büro fast genauso hellhörig ist wie das Mikrofon, sind neben den Gründer:innen nur das Team Podcast und die Redaktion anwesend. „Wer husten muss, gibt bitte vorher ein Zeichen,” erklärt unsere Interviewerin. „Wenn Ihr Euch verhaspelt, einfach eine kurze Pause machen und den Satz noch einmal anfangen.” Vom lauten Verschieben der Stühle wird abgeraten: Jeder kleine Laut, der während des Gesprächs entsteht, sei hinterher schwer herauszuschneiden. Und so beginnt das Interview.

Wir machen still Notizen, während Benedict und Lara sich und ihr Start-up vorstellen: Die Geschichte ist ähnlich sympathisch wie der Rest der Exkursion: zwei Studierende mit dem Traum, gesunde und vegane Ernährung zugänglicher für alle zu machen, die es geschafft haben, diesen in die Wirklichkeit umzusetzen. Unsere Interviewerinnen stellen die vorher geübten Fragen und schnell entsteht ein angenehmes Gespräch für unseren Podcast. Die Witze kommen einfach und schnell und ich schreibe mit, fasziniert davon, wie gut das Interview läuft.

Wir überschreiten die Zeit, die wir uns selbst gesetzt haben. Das Gespräch ist zu spannend, um nicht die ein oder andere Anmerkung abseits des Skripts einzubauen, aber letztendlich findet die ganze Gruppe wieder in der kleinen Küche zusammen. Das einzige Chaos des Tages entsteht bei der Suche nach den zuvor zurückgelassenen Gläsern.

Das Foto-Team berichtet von zahlreichen Fotos und macht noch ein paar Bilder von der ganzen Gruppe. Das Redaktionsteam hat Seiten voller Notizen und das Podcast-Team fertige Aufnahmen.

... dann das Vergnügen

Dem großen Kuchen-Essen steht also endlich nichts mehr im Wege. Niemand scheint den übermäßigen Zucker, der sich in herkömmlichen Backmischungen befindet, zu vermissen, der Teller ist bald wie leergefegt. Wir lassen noch ein paar Akzente-Exemplare für Baetter Baking da und gehen selbst auch nicht leer aus: Wer möchte, darf sich eine Backmischung aussuchen und mitnehmen. Und dann geht es nach einigen Abschiedsworten und Wegbeschreibungen auch schon zurück zur Bahn und von dort aus zum BTZ. Die Stimmung ist ausgelassen und positiv, alle sind stolz und aufgeregt über das, was wir geleistet haben und in Gedanken schon bei der Verarbeitung von all dem guten Material, das gesammelt wurde. Oder vielleicht auch – so wie ich – bei der Zubereitung der frisch erbeuteten Backmischung.

Die Projektarbeit war trotz anfänglicher Schwierigkeiten und spontanen Planänderungen in der letzten Minute ein voller Erfolg und leitet hoffentlich viele, ebenso erfolgreiche Zusammentreffen für die Zukunft ein.

– The end –

Foto –––– © Redaktionsteam Akzente

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